Schwarz auf Weiss
Art des Stücks: Eine tierisch-menschliche Satire in zwei Akten (Spieldauer rund 140 Minuten)
Autor: Ephraim Kishon, Mundartfassung Theatergruppe Richterswil, Neubearbeitung Martin Willi
Aufführungsrechte: Teaterverlag Elgg, Belp – 031 819 42 09 / Die vorliegende Bearbeitung ist nicht im Verlag erhältlich.
Personen: 5 Herren / 7 Damen
Zeit: Heute, Gestern und in alle Ewigkeiten… Das Stück wurde von Ephraim Kishon 1956 verfasst, die Neubearbeitung erfolgte 2006.
Ort der Handlung: Wohnloch der Familie Käsehoch, mit Ausnahme der letzten vier Szenen im ersten Akt, die in einer Mausefalle spielen.
Inhaltsangabe: Ephraim Kishon hat in diesem Stück sein zwiespältiges Verhältnis zu den arabischen Juden verarbeitet. Diese Problematik wird in Form einer Fabel mit weissen und grauen Mäusen behandelt. Im Haus des Menschen leben zwei Mäusevölker, die grauen Feldmäuse, Familie Springinsfeld, und die weissen ehedem zahmen Mäuse, Familie Käsehoch. Natürlich hat der weisse Mäusevater Kasimir Käsehoch nichts gegen die «Grauen» vom Parterre, sie sind ja fast so wie er, aber eben nur fast. Insgeheim verachten die weissen Mäuse die grauen Feldmäuse, die in dem unteren Stockwerk (=unterer Lebensstandard) leben. Die Vorurteile, die die weissen Mäuse haben, würden sie aber nie offen aussprechen, vielmehr äussern sie sich durch eine gewisse Überheblichkeit. Deshalb gerät auch die ganze Familie in arge Bestürzung, als die Tochter Knusperzahn, genannt Knuspi, ihrer Familie einen „Grauen“ als ihren Liebsten vorstellen will. Der charmante Outsider, der auch noch Schneeweiss heisst, haut mächtig auf den Putz um bei den Käsehochs Eindruck zu machen, jedoch kaschiert er damit nur sein mangelndes Selbstbewusstsein. Aber eigentlich kämpfen Weisse und Graue mit denselben Problemen: dem Hunger und der Katze. Letztere, auch Satan genannt, macht beiden Familien das Leben buchstäblich zur Hölle. Ihr gigantisches Brüllen versetzt alle Mäuse regelmässig in Angst und Schrecken und so müssen sich Weisse und Graue letztendlich miteinander arrangieren. Weisse und Graue teilen aber nicht nur die selben Probleme. Ihr Glaube ist zwar recht unterschiedlich in der Ausübung, letztlich sind aber die Inhalte ihrer Religion sehr ähnlich. Beide glauben an den gleichen Gott, an den Menschen, der ihnen in seiner unsagbaren Güte den täglichen Käse gibt. Eine witzig-tiefgründige Satire um Macht, Überleben, Rangordnung und dem stets latent vorhandenen Rassismus. Das Stück beinhaltet tiefgründigen Humor, subtil gezeichnete Charaktere und witzige Dialoge. Ein Stück, das auch viele Jahre nach seinem Verfassen aktueller ist denn je.
Bühnenbild: Wohnloch der Mäuse – Treppenhaus, an der unteren Ecke einer Stufe befindet sich eine Öffnung. Sie führt in das Loch der Familie Käsehoch. Der Haupteingang vom Loch in das Treppenhaus ist dem Publikum zugekehrt. Das Innere des Loches ist bescheiden eingerichtet und betont die Armut seiner Bewohner. Es befinden sich darin: Tisch, Stühle, Tablett, Becher und ein Gummiball. Die so genannten Gegenstände haben nur annähernd die Gestalt, die ihnen der Mensch gegeben hat, in Wirklichkeit sind sie der Eigenart der Mäuse angepasst. Mausefalle – Die Mausefalle hat die Form einer Halbkugel und steht vor einer gewaltig hohen Tür. Darüber hängt eine «Sonne», deren Licht in seiner ganzen Stärke auf die Mausefalle fällt. In der Mausefalle hängt ein Riesenstück Käse.