Acht Frauen

Art des Stücks: Kriminalkomödie in zwei Akten (Spieldauer rund 150 Minuten)

Autor: Robert Thomas, Schweizerdeutsche Bearbeitung Martin Willi

Aufführungsrechte: AHN & SIMROCK Bühnen- und Musikverlag GmbH, Deichstrasse 9, D-20459 Hamburg

Personen: 8 Damen

Zeit: Ende der 50er Jahre, kurz vor Weihnachten.

Ort der Handlung: Abgelegenes Haus in einem französischen Ort.

Inhaltsangabe: An einem verschneiten Morgen in einem französischen Ort während der 1950er Jahre: Suzon, die in England studiert, kehrt über Weihnachten nach Hause zurück. Ihre Mutter Gaby hat sie vom Bahnhof abgeholt und führt sie ins abgelegene Haus der Familie. Dort wird Suzon von ihrer Grossmutter Mamy, ihrer jüngeren Schwester Catherine, von der Köchin Madame Chanel sowie von ihrer Tante Augustine und dem neuen Hausmädchen Louise empfangen. Lediglich Suzons Vater Marcel – der einzige Mann im Haus – dessen Geschäfte in letzter Zeit schlecht laufen, lässt sich nicht blicken. Als Louise ihm sein Frühstück aufs Zimmer bringen will, entfährt ihr ein gellender Schrei, denn der Hausherr liegt tot in seinem Bett mit einem Messer im Rücken. Aus Angst, der Mörder könne zurückkehren, um eventuelle Spuren zu verwischen, schliesst Catherine das Zimmer des Toten ab. Der Versuch, die Polizei zu rufen, scheitert, weil das Telefonkabel durchtrennt wurde. Auch das Auto springt nicht an. Die Frauen sehen sich daher gezwungen, selbst den Mörder zu finden. Aufgrund des vielen Schnees, der das Verlassen des Anwesens unmöglich macht, wird ihnen klar, dass eine von ihnen den Mord begangen haben muss. Überraschend trifft schliesslich auch Pierrette, die Schwester des Opfers, ein. Sie habe einen mysteriösen Anruf erhalten und sich deshalb zum Ort des Geschehens begeben. Die anwesenden Damen beginnen nun, sich gegenseitig zu verhören. Wie sich herausstellt, hatten alle acht Frauen ein Mordmotiv und zudem die Gelegenheit zur Tat. Jede von ihnen versucht durch Lügen und Schweigen vergeblich ihre jeweiligen Geheimnisse, wie Schwangerschaft, unerwiderte Liebe und aussereheliche Affären, zu bewahren. Mit gegenseitigen Anschuldigungen, Zickereien und Handgreiflichkeiten heizt sich die Stimmung im Haus auf, bis Catherine schliesslich die Situation aufklärt und den wahren Ablauf des vorangegangenen Abends schildert: Nachdem alle anderen Frauen Marcel in der Nacht zuvor aufgesucht und ihm – angesichts seiner eigenen finanziellen Schwierigkeiten – mit Forderungen und Geständnissen viele Nerven gekostet hatten, inszenierte Catherine mit ihrem Vater den Mord, um ihm vorzuführen, wie egoistisch und habgierig «seine» Frauen hinter ihren Fassaden sind. Marcel wurde nicht ermordet; er befand sich die ganze Zeit quicklebendig in seinem Zimmer, von wo aus er die Gehässigkeiten der Frauen untereinander miterleben konnte. Als Catherine das Zimmer ihres Vaters aufschliesst, hält sich dieser eine Pistole an den Kopf und erschiesst sich zum Entsetzen aller acht Frauen.

Bühnenbild: Das Bibliothekszimmer eines alten, hübschen Landhauses. Bürgerlich geschmackvolle Möbel. Ein Sofa mit Salontisch, ein Schreibtisch, ein Bücherregal, ein Tisch mit vier Stühlen, evtl. ein geschmückter Weihnachtsbaum. Rechts zwei Auf- und Abgänge. Vorne ein offener Eingang, der nach Draussen führt. Hinten eine kleine Türe zu den Wirtschaftsräumen wie Küche etc. Vorne mindestens ein imaginäres Fenster. Links eine Türe, die zu weiteren Räumen, wie Salon, Esszimmer etc. führt. In der Mitte hinten führt eine Treppe zu den Zimmern des Obergeschosses. Eine Türe die zum Zimmer von Marcel führt, sowie ein offener Durchgang mit Vorhang zu den weiteren Schlafzimmern, zum Bad etc.