De ganz normali Wahnsinn

Art des Stücks: Satire in acht Bildern (Spieldauer rund 100 Minuten)

Autor: Martin Willi

Aufführungsrechte: Theaterverlag Marabu, Zürich – 044 382 24 27

Personen: 4 Herren / 4 Damen / 3 Gespenster (Die Gespenster können sowohl von Männern wie auch von Frauen dargestellt werden.)

Zeit: Gegenwart, Uraufführung 1999

Ort der Handlung: 1. und 8. Bild – Verpackungsraum der Firma Kusto AG / 2., 5. und 7. Bild – Untersuchungszimmer bei Dr. Krause / 3. und 6. Bild – Krankenzimmer von Kuno / 4. Bild – Krankenzimmer von Sybille

Inhaltsangabe: Kuno ist ein einfacher Betriebsarbeiter in einer Kunststofffabrik, der Kusto AG. Dort ist er in der Verpackungsabteilung tätig und steht unter der Aufsicht seiner dominanten Chefin Renata Müller, die er Big Boss nennt. Er ist wie so viele Arbeiter in der heutigen Zeit, überlastet und gestresst. Dieser Stress führt bei Kuno zu «Anfällen». Nach einem solchen «Anfall» wird er vorsorglicherweise ins gelbe Haus der Normalität überführt. Im gelben Haus fällt Kuno in die Hände von Doktor Hieronymus Krause, Schwester Kunigunde Hauser und Pfleger Billi Keller. Schon bald bemerkt Kuno, dass er eigentlich gar nicht verrückter als der Arzt und dessen Personal ist. Doch Kuno wird dennoch in die «Gummizelle» verfrachtet, wo er dem wirklichen Wahnsinn immer näher kommt. In der Klinik macht er die Bekanntschaft mit der hübschen Patientin Sybille, die sich für die längst verstorbene Kaiserin «Sissi» hält. Sybille und Kuno verlieben sich ineinander und schmieden einen Plan, um aus der Irrenanstalt zu fliehen. Dies gelingt dem Paar dank der Hilfe von drei Gespenstern, die die Krankheit «Nervstrittis» verkörpern, und gleichzeitig das Innere Ich von Kuno darstellen. Dieses zum Teil gesellschaftskritische Stück stellt auf satirische Art und Weise den «Ganz normalen Wahnsinn» dar, wie er eigentlich alltäglich ist. Das Publikum soll zum Mitdenken angeregt werden und sich mitunter auch selbst hinterfragen. Unser heutiges Streben nach dem Perfektionismus, dem tadellos «Funktionieren» eines jeden einzelnen Menschen wird in Frage gestellt. Trotz aller Thematik soll der Humor nicht zu kurz kommen.

Bühnenbild: Das Stück soll mit möglichst wenig Kulissen und Einrichtungsgegenständen auskommen. Daher können die Umbauten der einzelnen Bilder auch schnell vollzogen werden. Bei allen Bildern kann zum Beispiel mit drei Wänden gearbeitet werden, hinter denen sich die drei Gespenster jeweils verbergen. Diese Wände dienen als Verpackungsraum, Untersuchungszimmer und Krankenzimmer. Natürlich können die Bilder auch mit herkömmlichen Kulissen dargestellt werden. Hier sind der Regie keine Grenzen gesetzt. Beim Untersuchungszimmer von Dr. Krause wird ein Sofa und ein Skelett benötigt. Für die beiden Krankenzimmer braucht es je ein Krankenbett, das jedoch für beide Bilder verwendbar ist.